«Mittwochs um zwölf» ist, der Untertitel sagt es, ein Blog für klassische Musik. Für Kunst-Musik im emphatischen Sinn. Für alte Musik, für die klassisch-romantische Musik des grossen Repertoires, für neue Musik.
«Mittwochs um zwölf» ist ausserdem, der Untertitel sagt es nicht, ein Blog für Musikkritik. Für das kritische Nachdenken über Musik im Nachhinein – als Reaktion auf ein Konzert, auf eine Opernproduktion, eine Neuerscheinung auf dem CD- oder DVD-Markt, auf ein neues Buch. Nicht das Interview, nicht das Porträt, schon gar nicht das Kulissengeflüster stehen hier im Vordergrund. Es geht um die (gewiss subjektive) Wertung und die (möglichst nachvollziehbare) Begründung dieser Wertung – im Sinne einer vertiefenden Reflexion. Und als Kontrapunkt zu Tendenzen bei den gedruckten Medien, in denen die Musikkritik als Fossil gehandelt, für obsolet gehalten und vielerorts an den Rand gedrängt, wenn nicht abgeschafft wird. Wer Musikkritik sucht, auf dieser Website kann er, kann sie fündig werden.
Und dies jeweils «mittwochs um zwölf», also einmal die Woche. Aktualität ist in diesem Blog nicht oberstes Gebot; der Erste zu sein, mit dem Primeur um Aufmerksamkeit buhlen, das ist nicht die Absicht. Eher geht es hier um Einlässlichkeit: um Vertiefung und Sorgfalt. Dies auch als Beitrag zur Entschleunigung.
Ebenso wenig wird «mittwochs um zwölf» multimedial gearbeitet. Der Akzent liegt vielmehr auf dem Wort. Auf dem Versuch, sich einer jenseits des Sprachlichen artikulierenden Kunst mit den Mitteln des Sprachlichen zu nähern. Und der Musik mit Hilfe des Textes jenen Echoraum zu öffnen, den sie als eine für die Öffentlichkeit gedachte und sich in der Öffentlichkeit verwirklichende Kunst braucht. Das heisst nicht, dass Töne, Bilder oder gar bewegte Bilder verboten wären; die Dominanz, die ihnen vielerorts zugebilligt wird, muss «mittwochs um zwölf» jedoch nicht sein.
Ein Retro-Blog also? Gewiss. Aber doch ein Blog.